Seit Ende September ist sie nun vorbei, die Saison 2017. Die offiziellen Zahlen bezüglich der geflogenen Stunden, der Hagelschäden (oder eben auch nicht) werden noch ausgewertet und sicherlich im Laufe der nächsten Wochen veröffentlicht.
Wie das meist so ist, man startet ambitioniert in ein neues Projekt und merkt nach geraumer Zeit, hoppla, das ist ja gar nicht so einfach, ständig am Ball zu bleiben und alles am Laufen zu halten. Für mich bedeutet das, ich wollte diesen Block ständig aktuell halten und euch fortwährend, am besten nach jedem Einsatz einen kurzen Zwischenbericht geben. Wie man sieht, hat das ja mal nicht so geklappt.
Asche auf mein Haupt. Aber nun genug der Reue! Weiter geht´s!
Die Saison 2017 war aus meiner Sicht geprägt von Einsätzen die teilweise nicht einfach zu befliegen waren. Zum einen lag das an der Art der Entstehung des Gewitters. Zum anderen ist es auch ein gewisses Maß an Zufall wie sich die Gewitter gerade über die Alpen ausbreiten bzw. wann der Regen einsetzt, und für uns so immer schwieriger wird das Silberjodit in die Wolke zu bringen. Und da hatte ich wohl dieses Jahr etwas Pech.
Gewitterzellen haben unterschiedliche Arten ihrer Entstehung. Eine davon ist das sogenannte Frontgewitter. Das bedeutet das sich im Vorlauf einer heranziehenden Kaltfront diese kältere und somit schwerere Luft unter die vorherrschende warme Luftmasse schiebt und dieser damit bereits eine aufsteigende Tendenz verleiht. Wenn dann weitere Faktoren wie Luftfeuchtigkeit und labile Schichtung der Atmosphäre ebenfalls gegeben sind, kommt es auf großer Linie zur Bildung von Gewitterzellen. Diese herannahenden Zellverbände sind oft sehr schwer anzufliegen, da im Vorfeld immer wieder bereits tiefliegende Bewölkung mit eingebetteten Regenzonen vorherrschen. Um aber an die für uns wichtigen Aufwindbereiche zu gelangen müssen wir erst mal dort hin kommen, was durch den Regen im Vorfeld äußerst schwierig wird.
Aus fotografischer Sicht ist so eine Wetterlage auch nicht ganz einfach zu bewältigen.
Großflächige Bewölkung verursacht natürlich auch großflächige Abschattung des Sonnenlichts und dies wiederum erschwert das Fotografieren unterhalb einer dunklen Gewitterwolke noch zusätzlich. Normalerweise kann man das Fehlen von Licht kompensieren indem man die Kamera das vorhandene Licht einfach sammeln lässt. Soll heißen man stellt die Kamera auf ein Stativ und verlängert die Belichtungszeit.
Dies ist aber in einem, nicht ganz ruhig fliegendem Flugzeug nicht immer so einfach. Dennoch sind mir auch bei meinen diesjährigen Einsätzen wieder einige sehr gute Aufnahmen gelungen, die ich auch die nächsten Wochen über immer wieder in die Kategorie - Weda-Buidl - auf der Seite veröffentlichen werde.
Nun, ich konnte euch hoffentlich wieder einen kleinen Einblick in die Gewitterfliegerei geben und freue mich schon auf Anregungen oder Lob. Denn.... Männer brauchen immer Lob....
Bis bald...
Timo Nickl
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