So nun ist er also gelaufen, der erste Einsatz im laufenden Jahr. Heute erzähle ich mal wie denn so ein Einsatz bei uns abläuft. Man merkt schon, bei uns läuft was. 

Der Wetterdienst hat für den Tag schwere Gewitter von Westen vorhergesagt und dementsprechend aufmerksam waren wir heute. 

Aber vielleicht erkläre ich erst mal ein wenig wie so ein Bereitschaftstag organisiert ist.

 

Mittlerweile sind wir 7 Piloten die sich die Bereitschaftstage über die Saison von Mai bis Ende September so aufteilen, das immer 2 davon an einem Tag Dienst haben. Davon wiederum ist einer für die Verbindung zu unserem meteorologischen Beratungsteam zuständig und er löst auch in Absprache den Einsatz aus. Heute war ich mal wieder an der Reihe. Meist heißt das ständig vor dem Rechner sitzen und Wetterdaten sichten und darauf warten das es los geht.

 

Schon die Tage vorher wurde für heute, Freitag den 19.05.17 eine Kaltfront vorhergesagt die uns starke Gewitter über das ganze Land verteilt bringen sollte. Dementsprechend vorsichtig waren wir auch und sind schon mal so gegen 14:00 zum Flugplatz in Vogtareuth gefahren. Na, aber wie das immer so ist, man wartet und wartet. Die erste Zelle die dann für uns interessant war, zog in nördlicher Richtung nach München außerhalb unseres Einsatzgebietes und war auf dem Radarbild schon ganz schön bunt. Soll heißen, da könnte schon Eis in der Wolke gewesen sein. Für unsere Region kam dann die erste Entwicklung im Anschluss und zwar so gegen 15:30 in Form einer sich verstärkenden Zelle in der Gegend um Wasserburg. Jetzt geht´s los!

 

Nach dem Start flogen beide Maschinen die Zelle an, um dann nach ca. 20 Minuten festzustellen, das uns diese wieder verlassen wollte und wieder mal nach Norden abzog. Aber die nächste wurde uns bereits über Funk von unserem Metereologen, mit dem wir im Flug ständig in Kontakt sind, gemeldet. Auf nach Prien am Chiemsee. Dort hielt sich die Entwicklung der Wolke allerdings noch in Grenzen und wir flogen weiter Richtung Hochriß am Samerberg, denn dort sah es für uns bereits vielversprechend aus. Nun fanden wir das was wir immer suchen:

Aufwind, kein Regen, eine klare Kondensationslinie ( das ist die Untergrenze der Wolke ) und mal wieder etwas unruhige Luft. An diesem Tag hat sich die Luft entschieden mit etwas höheren Geschwindigkeiten über das Land zu fegen und dementsprechend unruhig war es auch. Nach ca. einer halben Stunde, als wir uns schon wieder auf dem Heimweg machen wollten weil auf dem Radarbild immer noch keine ausgeprägte Entwicklung zu sehen war, ging es dann plötzlich doch noch so richtig zur Sache. Starker Niederschlag auf einer Linie zwischen Bernau und Wasserburg entstand und wir hatten Mühe durch recht starke Turbulenzen den Kugelschreiber immer wieder zu finden mit dem wir während des Fluges unsere Aufzeichnungen von Parametern bezüglich des Einsatzes machen.

Beim Rückflug von Wasserburg hatte ich noch wunderschöne Blicke auf den Inn und unser Alpenvorland das, durch die vom Regen gewaschene klare Luft, traumhaft schön anzuschauen war.

Nach einem etwas holprigen Anflug in Vogtareuth durch Regenschauer und doch noch starkem Wind bereiteten wir die Maschinen wieder für den nächsten Einsatz vor und so gegen 20:00 Uhr war er dann vorbei, der erste Einsatz.

 

Ein paar Bilder dazu habe ich natürlich auch noch anzubieten, auch wenn mir heute bei der Einstellung der Kamera ein Fehler unterlaufen ist den ich leider erst im Nachhinein erkannte, aber dazu mehr beim nächsten Eintrag.

 

Ich hoffe Sie finden Gefallen an meinen Erzählungen und schauen ab und an mal wieder vorbei hier auf meinen WEDA-BUIDL Blog.

 

Bis zum nächsten Mal

 

Timo Nickl